Nun sollen hier andere nicht weniger bekannte Bogenarten erwähnt werden. Sportlich ambitionierte Bogenschützen und Bogenschützinnen greifen zu modernen Bögen, die mit zusätzlichen Einrichtungen wie Visier, Stabilisator usw. ausgestattet sind. Die zusätzlichen Komponenten erlauben ein präziseres Zielen und genaueres Treffen. Es gibt zwei Bogenarten, die auf professionellen Niveau (u.a. bei olympischen Spielen) geschossen werden.
Die beiden Bögen – der olympischer Recurve- und der Compoundbogen – sind so zu sagen das Hightech des modernen Bogenschießens und ermöglichen, wie bereits erwähnt, genaueres Treffen der Ziele. Die Voraussetzung ist allerdings eine richtige Schießtechnik, die in hunderten oder tausenden Stunden gelernt und gefeilt wird. Das Sportgerät alleine lässt die Pfeile nicht das Ziel treffen.
Ein olympischer Recurvebogen ist – wie man möglicherweise ahnt – die Weiterentwicklung eines traditionellen Bogens. Die eingesetzten Materialien unterscheiden sich allerdings sehr von denen, die im traditionellen Bogensport verwendet werden. Das Mittelteil oder der Griff des Bogens wird meistens aus Aluminium – seltener aus Carbon – und die Wurfarme aus Carbon, speziellem Schaum, Graphen und manchmal zum Teil aus Holz hergestellt. Hinter der Entwicklung der modernen Recurvebögen stecken viele Forschungslabore, die die Materialzusammensetzung und die Geometrie des Mittelteils und der Wurfarme genauestens unter die Lupe nehmen. Auch die Pfeile für das professionelle olympische Bogenschießen bergen ganze Wissenschaft in sich.
Der Compoundbogen ist die jüngste Bogenart und wurde im letzten Drittel des XX. Jh. entwickelt. Die Funktionsweise eines solchen Bogens zu erklären erfordert bestimmt ein paar Semester Physikstudium als Grundwissen :-). Wenn die Schießtechnik gut beherrscht wird, kann man mit diesem Bogen ziemlich präzise treffen. Im professionellen Bogensport sind die Ziele für die Compoundbogenschützen und -Schützinnen etwas kleiner als die in der Recurvebogenklasse.
Das Schießen mit einem olympischen Recurve- oder mit einem Compoundbogen wird vor allem „auf Scheibe“ geübt. Dazu werden auf dem Schießplatz oder in der Halle Zielscheiben auf bestimmten Entfernungen gestellt, die man in der Mitte treffen soll.